Bärbel Maaßen (Jahrgang 1942) ist am 11.12.2023, an ihrem Geburtstag, für uns alle überraschend verstorben. Sie wuchs im Nachkriegsdeutschland in behüteter Kindheit auf und fand schon früh den Zugang zum Turnsport. Als Hamburger Meisterin im Leistungsturnen krönte sie ihre junge Sportlerlaufbahn in den 1950er Jahren beim HT16.
Ihre Leidenschaft für den Turnsport und ihre positive Art den Kindern gegenüber brachten sie zur aktiven Trainerlaufbahn. Zusammen mit Ihrem ebenfalls turnbegeisterten Ehemann Rolf Maaßen bauten sie beim Wandsbeker MTV von 1872 in den 1960er/1970er Jahren die Breiten- sowie Leistungsportabteilung auf und absolvierten die notwendigen Trainerscheine. Fortan trainierte und verantwortete Bärbel die Leistungsriege und war eine feste Größe in der Hamburger Turnsportszene. Tausende von Trainerstunden und hunderte von Wettkämpfen in der bekannten Angerstraße sowie dutzende von Meistertiteln waren das Ergebnis ihrer engagierten und motivierenden Arbeit. Denn ohne Fleiß kein Preis - ihre Turnmädels wussten das. Und so schweißte sie das gemeinsame Training bei den intensiven Trainingsstunden in der Jenfelder Allee zusammen.
1971 und 1975 kamen ihre Kinder Frank und Torge zur Welt und der Sportverein Wandsbek 72 war nun für die ganze Familie ein wichtiger Bezugspunkt. So spielte der eine Sohn Tischtennis und der andere Handball im Verein. Vielmehr noch war der Verein bzw. das Vereinshaus ein geselliger Mittelpunkt mit den Sportfreunden geworden. Legendär auch die Faschingsfeste, die Weihnachts-Kerzenläufe der Leistungsriege oder auch das Schauturnen.
Im gesetzteren Alter übergab sie den Stafelstab an die junge Trainergeneration um Kata in 2014, aber loslassen konnte Bärbel nie wirklich. Bis zum Tod ihres Ehemannes Rolf im Jahr 2008 waren beide engagiert in den neu gegründeten Gruppen Seniorensport und auch Square Dance aktiv.
Ihr neues Lebensglück fand sie im Jahr 2008 und 2010 mit der Geburt ihrer Enkelinnen Marie und Marlene. Fortan verschoben sich die Prioritäten zu den in Berlin lebenden Enkelinnen und sie unterstützte die junge Familie mit ihrer liebevollen Art und Weise. Trotz der räumlichen Distanz baute sie eine ganz besondere Beziehung zu ihnen auf.
Aber wer sie kannte, der wusste, dass sie dem Turnsport immer noch mit Kopf und Herz verbunden war. So übernahm sie den Seniorensport im Jenfeld Haus oder bei Freien Trägern und fortan war ihre Stuhlgymnastik sehr beliebt - ab und zu kam auch hier immer noch ihr Ehrgeiz durch. Zusätzlich hat sie durch ihre gesellige Art und Weise hat sie auch noch Ausfahrten und Treffen der Senioren organisiert.
Ihre Loyalität zum Verein zeigte auch ihre über 53-jährige Mitgliedschaft. Anfangs bei Wandsbek 72 und seit 2014 dann beim SC Concordia. Was der Sport für Freundschaften erzielen kann, zeigte auch ihre enge Verbindung zu einen ihrer ersten Jahrgänge - mit den erwachsenen Turnmädels hat sie sich immer noch die letzten Jahre jährlich getroffen und in guten alten Zeiten geschwelgt.
Selbst bis ins hohe Alter war sie 1-2 in der Woche in der Sporthalle und unterstützte beim Aufwärmen oder auch wenn sonst einmal ein erfahrener Hase benötigt wurde. Sogar am Montag vor ihrem Tod stand sie noch unterstützend in der Sporthalle, pflichtbewusst wie sie war.
Wie wichtig ihr die Leistungsriege war, zeigte sich bei ihrem Wunsch, dass selbst ihre Beerdigung noch einen positiven, nachhaltigen Beitrag für die Leistungsriege bringen sollte. So brachte die Spendensammlung einen beeindruckenden Betrag für die Leistungsriege zustande. Danke allen Spendern für diese tolle Unterstützung! Wir wissen, das macht sie stolz, während sie wohl im Himmel schon die erst Sportsitzung leiten wird.
„Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt“ lautet ein Sprichwort.
Bärbel Maaßen hat durch ihr beeindruckendes Lebenswerk viele Freunde und Menschen begeistert. Lassen Sie uns ihr gemeinsam ein ehrendes Gedenken bewahren.
Frank und Torge Maaßen, Februar 2024